Shift to Digital statt neuer Features
(Filial-)Mitarbeiter zu Multiplikatoren zu entwickeln, ist ein wichtiger Faktor, um eine Bank oder Sparkasse erfolgreich ins digitale Zeitalter zu führen. Digitale Services müssen zugleich aktiver vermarktet werden. Jede Form von Digitalisierung sollte zudem mehr Freiraum für werthaltige Tätigkeiten schaffen.
Die Sparkassen-Finanzgruppe nimmt die Herausforderungen der Digitalisierung an. Angreifern wie N26 soll nun Yomo Paroli bieten, im Zahlungsverkehr sind millionenschwere Investitionen in den Ausbau von Paydirekt geplant, und im Privatkundengeschäft bietet die Internet-Filiale 6 sowie die Sparkassen-App mittlerweile ein wettbewerbsfähiges Angebot mit einer sehr guten Usability. Auch der Filialapparat wird weiterhin deutlich und mit unverminderter Geschwindigkeit verschlankt, um dem geänderten Nutzungsverhalten der Kunden Rechnung zu tragen. Doch die Gewinnprognosen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld, aggressive Wettbewerber und der Fintech-Hype sind nach wie vor beunruhigend. Nicht wenige rufen nach mehr digitalen Angeboten und Innovationsleuchttürmen, um Kunden zu binden und Kosten weiter zu senken.
Natürlich muss das digitale Portfolio an Produkten, Services und Prozessen weiter forciert werden. Digitale Agenda und Digitale Bebauungspläne bieten vielfältige Möglichkeiten. Ansätze der Kooperation mit innovativen Fintechs sind alles andere als begrenzt, doch derartige strategische Stoßrichtungen lassen ein wichtiges Thema in den Hintergrund rücken. Betrachtet man die Nutzungsintensität der digitalen Angebote E-Banking, E-Postfach und App für das Massenkundengeschäft, liegen die Sparkassen aktuell noch weit hinter Frontrunnern wie der Postbank oder der Commerzbank zurück. Onlinebanking-Nutzer bewegen sich bei den Sparkassen zwischen 50 und 60 Prozent, während die Benchmark der Filialbanken bei zirka 70 Prozent liegt. Logische Folge ist auch eine vergleichsweise schwache Nutzung digitaler Innovationen wie Personal Finance Management (PFM) oder ähnlichem. Einfache Standardservicetransaktionen werden weiterhin in teuren Kanälen wie den Filialen und den SB-Geräten abgewickelt. Ein Blick auf die Nachbarländer zeigt, dass Deutschland bei der Nutzung des Onlinebankings noch Entwicklungspotenzial hat.
Sparkassen im Wettbewerbsvergleich
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